Enar Mabak
Rasse: Cardassianer
Rang in der Cardassianischen Flotte: Gul des Zweiten Ordens
Position bei Starfleet: Verbündeter im Rang eines Rear Admirals Stufe 5
Schiff: CDS (Cardassian Defense Ship) Prakesh, bei Starfleet geführt als USS Prakesh
Biographie:
Enar gehört einer alten und extrem konservativen Offiziersfamilie an.
Diese reicht bis zu den Tagen zurück, als das Militär die zerstrittenen zivilen Regierungen auf Cardassia Prime stürzte und durch eine aggressiv-expansionistische Außenpolitik die innenpolitische Krise auf dem Planeten zu lösen versuchte.
Seine Vorfahren gewannen mit der Zeit großen Einfluss auf das Zentralkommando. Als Gegenspieler sahen sie den zivilen Detapa-Rates sowie auch den Obsidianischen Orden.
Zahlreiche Mitglieder der Mabak-Familie fielen in den offiziellen und inoffiziellen Kämpfen der cardassianischen Flotte. Allerdings gelang es den wechselnden Familienführern ihre Machtposition weiter auszubauen, auch wenn dies kein linearer Aufstieg. Es gab mehrere Krisen, bedingt durch Fehlentscheidungen und gescheiterte politische Winkelzüge der Familienführer, doch konnte jedesmal eine vollständige Katastrophe abgewendet werden.
Im Dominion-Krieg starben fast alle hochrangingen Mitglieder der Mabak-Familie. Lediglich drei Guls und ein Jagul überlebten und fanden ihren Familiensitz auf Cardassia-Prime in Trümmern vor: In der Endphase hatte die Gründerin, die von Cardassia-Prime aus die Dominiontruppen des Alpha-Quadranten leitete, die Vernichtung aller Cardassianer befohlen.
Wie zahlreiche Städte auf dem Planeten wurde auch der Sitz der Mabak-Familie, eine Jahrhunderte alte ehemalige Festung durch die Jem Hadar dem Erdboden gleichgemacht. In der Vernichtungshölle starben der Großteil der auf Cardassia-Prime verbliebenen Familienangehörigen, die sich in den Festungsmauern sicher wähnten. Vom Kleinkind bis hin zum Greis fielen alle möglichen Altersklassen dem Vernichtungsbefehl der Gründerin zum Opfer.
Aber auch wenn die Mabak-Familie derart schwer angeschlagen war, gab es Überlebende.
Die Offiziere der Mabak-Familie begannen auf den Trümmern ihres einstigen Besitzes den Wiederaufbau. Wo vorher eine prachtvolle antike Festung stand, lebte man nun in Behelfsunterkünften.
In diesem Umfeld wurde Enar Mabak geboren. Sein Vater war einer der überlebenden Guls, der der neuen Politik der cardassianischen Regierung mit blankem Hass und Verachtung begegnete: Diese hatte mit der Föderation eine massive Demobilisierung der einst übermächtigen cardassianischen Flotte vereinbart. Die Flotte sollte auf ein Mindestmaß reduziert werden, die das Aufrechterhalten der inneren Sicherheit der Cardassianischen Union gewährleisten sollte. Im Gegenzug stimmte die Föderation zu, bei außenpolitischen Bedrohungen die cardassianischen Grenzen zu schützen.
Hunderttausende cardassianischer Militärs wurden demobilisiert und in zivile Berufe gezwungen. Damit verbunden war ein enormer Status-Verlust der einst so mächtigen Militärangehörigen.
Mabaks Vater wurde ebenfalls aus den Diensten der cardassianischen Flotte entlassen und sein Schiff der Galor-Klasse im Rahmen des Demobilisierungs-Programmes zur Verschrottung verkauft.
Er fand einen Posten bei der Flotte der Minengesellschaft von Gul Macet und wurde ein Jahr danach bei einem nausikaanischen Überfall auf einen Transportkonvoi getötet.
Als auch noch seine Mutter bei einem Überfall von Plünderern ums Leben kam, wuchs Enar bei seiner Großmutter auf.
Diese war die Witwe eines Jaguls der Cardassianischen Flotte und trug maßgeblich zur politischen Indoktrination ihres Enkels bei.
Enar lernte in harten Lektionen, dass Demokratie zum Untergang Cardassias führen würde. Dass einzig die alte Struktur, bestehend aus dem Zentralkommando, die Cardassianer zu ihrer Stellung im Alpha-Quadranten führen könnten. Sie übertrug auf ihren Enkel ihre Verachtung für jegliche Religionen, vom Oralian Way bis hin zum bajoranischen Glauben an die Propheten. In den Jahren, die Enar aufwuchs, nährte sie systematisch seinen Haß auf den zivilen Detapa-Rat und diejenigen Cardassianer, die mit der Föderation zusammen arbeiteten.
Aber gleichzeitig brachte sie ihrem Enkel bei, all diese Gefühle zu verbergen.
Der Junge musste in für ihn oft verwirrenden Lektionen lernen, diejenigen in der Öffentlichkeit zu meiden hatte, die die konservativen Ansichten teilten und wurde von seiner Großmutter geradezu gezwungen, vermeintliche Freundschaften zu denjenigen aufzubauen, die Anhänger des Detapa-Rates und der Föderation waren.
Die greise Matriarchin bildete konsequent ihren Enkel weiter aus, so dass Enar Mabak für Außenstehende als moderner und liberaler Cardassianer erschien: Weltoffen, ein getreuer Anhänger des zivilen Detapa-Rates und ein Vertreter eines neuen liberalen pro-Föderations-Cardassia.
Dass der inzischen zum jungen Mann gereifte Enar all dieses zu vernichten beabsichtigte, war der Fassade, mit der er sich umgab, nicht anzumerken.
Gleichzeitig hämmerte sie ihrem Enkel die konservativen Prinzipien ein.
Als Enar sich bei den neuen Verteidigungsstreitkräften Cardassias meldete, schien er für diese Aufgabe höchst geeignet zu sein: Die Aufnahmeprüfer waren überzeugt, dass Enar Mabak ein Verfechter der neuen Demokratie und des Detapa-Rates sei und jeglichen Angriff auf diese Einrichtungen vehement bekämpfen würde.
Kontinuierlich spielte Enar diese Rolle weiter und begann seinen Enfluss in beiden Welten, in denen er zu leben gezwungen war, auszubauen: In seiner "offiziellen" Welt fiel er durch seine Loyalität und Taten im Dienste des neuen demokratischen Cardassia auf und wurde so schliesslich zum Gul (Captain) der cardassianischen Verteidigungskräfte befördert und zum Zweiten Orden versetzt.
Schließlich meldete er sich scheinbar freiwillig zu einem Projekt, welche von der Führerin des zivielen Detapa-Rates, Natima Lang, ins Leben gerufen wurde: Der Detapa-Rat hatte beschlossen, die Beziehungen zur Föderation dadurch zu erweitern, indem man militärisch mit der Föderation zusammenarbeitete.
Einige Schiffe der nun stark verkleinerten cardassianischen Flotte wurden für eine gewisse Zeit der Sternenflotte im Alpha-Quadranten unterstellt werden.
Der Detapa-Rat erhoffte sich, dass durch diesen Dienst bei der Sternenflotte unter Beibehaltung der cardassianischen Identität eine neue Generation von Flottenangehörigen entstehen würde, die den demokratischen Prinzipien des Detapa-Rates nicht mehr ablehnend gegenüber stehen würde. Denn nach wie vor stand der Großteil der cardassianischen Flottenangehörigen der neuen Politik ablehnend und vor allem verständnislos gegenüber.
Enar Mabak erkannte die Gelegenheit, die sich ihm bot. Also nutzte er seinen gesamten Einfluss, um ein solches Kommando zu erhalten.
Sein Schiff wurde als USS Prakesh in die Listen der Föderationsflotte übernommen und begann unter dem Kommando Mabak seine Einsätze.
Auch in Kreisen der Sternenflotte gab es viele, die dem Projekt misstrauisch gegenüber standen. So erhielt die USS Prkesh zunächst nur Missionen, die den Titel "Langweilig" verdienen:Karthographierungen, Sammeln von Proben, Eskorten und Aufklärungsmissionen.
Doch angesichts des Schiffsmangels durch Verluste an zahlreichen Fronten beorderte die Sternenflotte schließlich das cardassianische Schiff an die Front.
Ständig die Maske aufbehaltend führte Mabak sein Schiff und seine Crew durch zahlreiche Kämpfe gegen Klingonen und andere Feinde der Föderation.
An seinen Plan, die Restauration Cardassias, festhaltend, entledigte sich Mabak nebenbei Schritt für Schritt derjeniger Cardassianer in seiner Crew, die wirklich pro-demokratisch und positiv dem Detapa-Rat gegenüber eingestellt waren. Mal fielen sie "zufällig" tragischen Unfällen zum Opfer oder, was erheblich häufiger der Fall war, in den Kämpfen im Weltraum oder auf den Boden.
